Beschlussvorschlag:
Die Gemeindevertretung Brunsbek beschließt folgende Stellungnahme:

Das ausgewiesene Vorranggebiet in der Gemeinde Großensee wird abgelehnt, da diese Planung in den nach § 29 BNatSchG i.V.m. § 18 LNatSchG geschützten Landschaftsbestandteil "Wohrensbarger Moor" eingreift. Diese Fläche ist zudem als gesetzlich geschütztes Biotop ausgewiesen und gleichzeitig einer Nebenverbundachse des Biotopverbundkonzeptes zugehörig.

In unmittelbarer Entfernung des geplanten Vorranggebietes besteht zudem ein Rotmilanbrutplatz. Diesem Greifvogel dient das geplante Vorranggebiet als Nahrungsgebiet, welches bei Umsetzung der Planung entfallen würde.

Sachverhalt:
Die Landesregierung Schleswig-Holstein hat am 06.12.2016 den Entwurf der Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplanes (LEP) 2010 und die Entwürfe der Teilaufstellungen der Regionalpläne u.a. für den Planungsraum III zum Sachthema Windenergie beschlossen.

Im Rahmen des zweiten Beteiligungsverfahrens hat die Gemeinde Brunsbek erneut die Möglichkeit, eine Stellungnahme bis zum 03. Januar 2019 abzugeben.

Das bisher geplante Vorranggebiet in der Gemeinde Brunsbek aus dem 1. Entwurf ist entfallen, innerhalb des Gemeindegebietes sind entsprechend keine Vorranggebiete mehr im 2. Entwurf für Windenergie o.ä. ausgewiesen.

Angrenzend an den Ortsteil Papendorf ist aber auf dem Gebiet der Gemeinde Großensee ein neues Vorranggebiet mit 19 ha für die Windenergienutzung vorgesehen. Die vorgegebenen Mindestabstände zu den Siedlungsbereichen sind eingehalten. Zur Außenbereichssiedlung Schierholzkate wird ein Abstand von 400 Metern eingehalten, zum Ortsteil Papendorf der Gemeinde Brunsbek rd. 1.000 Meter.

Der Kreis Stormarn, Fachdienst Planung und Verkehr hat bereits am 11.10.2018 zum 2. Entwurf der Teilaufstellung des Regionalplans des Planungsraums III zum Sachthema "Windenergie" eine Stellungnahme abgegeben, aus dieser ergibt sich eine negative Bewertung der Vorrangfläche in der Gemeinde Großensee.

In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass der Kreis Stormarn den Wegfall der Vorrangfläche in Brunsbek aus dem 1. Entwurf insoweit kritisiert, dass "Vier Vorschläge des 1. Entwurfes wurden verworfen, die aus naturschutzfachlicher Sicht z.T. aber nicht durchweg kritisch beurteilt wurden (vgl. Datenblätter PR3_STO_002 Gemeinde Heilshoop, PR3_STO_008 Gemeinde Hammoor, PR3_STO_009 Gemeinden Lasbek/Steinburg, PR3_STO_011 Gemeinde Brunsbek)."

Die Gemeinde wird um Beratung gebeten.